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Cannabisanbau mit Sehbehinderung: Die Geschichte eines Growers

Wenn wir über das Thema Cannabisanbau sprechen, konzentrieren wir uns zu oft auf das Equipment und den Grow-Prozess – also die perfekte Formel für beste Resultate. Natürlich aber ist die Ausgangssituation eines jeden Growers unterschiedlich, wie er anbaut (und wie erfolgreich er ist), hängt von einer Kombination verschiedener Faktoren ab – der jeweiligen Anbauumgebung, dem Fachwissen, dem verwendeten Equipment, etc. Bei medizinischen Cannabis-Homegrowern gibt es oft noch einen anderen Faktor, der ihre Anbauweise beeinflusst. Wir hören oft von Marihuana-Behandlungen bei bestimmten Leiden, aber wie oft fragen wir uns, wie diese Leiden die Art und Weise beeinflussen, wie die betroffenen medizinischen Cannabis-Homegrower ihre Pflanzen anbauen?

Die Geschichte von Moses, der kürzlich dem „Ambassagrower“-Programm von Paradise Seeds beigetreten ist, zählt zu jener Art von Geschichte, die wirklich inspirierend ist, weil sie sehr schön veranschaulicht, wie medizinische Cannabis-Homegrower widrige Umstände nicht nur überwinden, sondern dadurch sogar regelrecht aufblühen. Moses, ein sehbehinderter Grower, lebt in Kanada und ist der Autor von Munchies & Potions: The Ultimate Guide to Healthy Cookery With Cannabis. Vor zwei Jahren wurde er aufgrund einer Erkrankung des Sehnervs fast komplett blind, 93-95% seines Sehbereichs verschwanden. Was ihn aber nicht davon abhielt, weiter Cannabis anzubauen, und wie sein Instagram-Account „Crickets & Cannabis“ beweist, hält es ihn auch nicht davon ab, großartiges Gras anzubauen!

Moses sagt, “ich leide an einer Erkrankung des Sehnervs, Augenärzte vermuten, dass es sich um Lebersche Optikusatrophie handelt. Meine Augen funktionieren zwar grundsätzlich, wie auch mein Gehirn, aber die Nerven senden sozusagen Kurzschluss-Signale. Was meinen davon betroffenen Sichtbereich zu einem totalen Durcheinander von Farben und Licht macht, manchmal wirkt alles wie ein zerbrochener Spiegel. Rund um die Uhr Licht- und Farbenblitze, dazu noch ein Kopfschmerz hinter meinen Augen, der nicht weggeht.“

Wie kann ein blinder Grower Cannabis anbauen?

Die große Frage ist hier also, wie funktioniert der Anbauprozess bei einem blinden Grower? „Die Sehkraft blinder Menschen ist unterschiedlich, nur geschätzte 5-8% der Blinden können absolut gar nichts sehen. Mit dem bisschen, was mir geblieben ist, musste ich das Bewässern, überhaupt die ganze Pflanzenpflege neu erlernen, und mich beim Bio-Anbau auf mein Gefühl, den Geruch und in manchen Fällen auch den Geschmack verlassen. Aber auch wenn man sich dann neu zurechtgefunden hat, macht das nur 25% der ganze Aufgabe aus – das Ernten, Trocknen, Maniküren und Curing sind für das Endergebnis von herausragender Bedeutung.

In der Praxis erledige ich wegen meiner Photophobie 98% meiner Arbeit in absoluter Dunkelheit. Ich schalte dann das Licht aus, taste mich vor, forsche nach etwaigem Schädlingsbefall und schneide bei Bedarf etwas ab etc. Ich bin nicht komplett blind. Ich verwende auch Sicherheitskameras, so dass ich, wenn die Lampen an sind, am PC oder übers Handy einen Blick auf die Pflanzen werfen und meine weiteren Schritte planen kann. Ich merke mir die Stellen, wo ich tätig werden muss, schalte wegen meiner Photophobie das Licht aus, gehe in den Raum hinein und erledige die notwendige Arbeit.“

Die Bedeutung anderer Sinne beim Cannabisanbau mit Sehbehinderung
Er erklärt, dass seine anderen Sinne natürlich auch eine wichtige Rolle spielen: „An den Buds zu riechen, ermöglicht mir zu wissen, welche Sorten sich vor mir befinden. Auch Fühlen hilft. Und in der Wachstumsphase sorgt Rubbeln am Stamm für einen Geruch, der ebenfalls bei der Identifizierung hilft. Ich hatte bisher nicht viele Probleme mit Schädlingen, weil mein IPM (Integrated Pest Management = integriertes Schädlingsmanagement) so gut ist, und suche vorwiegend nach Blattschäden oder zerquetschten Blattläusen zwischen meinen Fingern. Wenn ich die Erde fühle und die Kompost-Tees und Fermente rieche, ist das ebenfalls hilfreich.“

Eine gute Nase für Gras ist ein Plus für jeden Cannabisfreund, der auf Cannabissorten mit eindrucksvollen Terpenprofilen steht. Moses gesteigerter Geruchssinn ermöglicht jedoch nochmal ein ganz anderes Level, wie er erklärt: „Ich kann riechen oder auch schmecken, ob jemand hydroponisch mit Mineraldünger anbaut, und natürlich auch Indoor- von Outdoor-Gras unterscheiden. Ich kann sogar einen halben Block entfernte Cannabis-Blattabfälle riechen!“

Wie verwendest Du medizinisches Cannabis?

Cannabis hilft bei seinem Leiden zwar nicht, verschlechtert es aber auch nicht, und Moses hat Cannabis in den letzten zehn Jahren medizinisch gegen chronische Schmerzen und Angstzustände verwendet, deswegen baut er es auch weiterhin an. Wie die meisten Grower, die Cannabis als Medizin verwenden, kultiviert er biologisch: „Ich praktiziere Korean natural farming (KNF) und verwende ‚lebendige‘ Erde. So kann ich sicher wissen, dass die Medizin, die ich verwende, nichts enthält, was ich nicht in meinem Körper haben möchte. Aus meiner Ernte mache ich auch Öl, Tinkturen, Salben und essbare Cannabisprodukte.“

Ich bevorzuge Hybriden – Zur Abendzeit mag ich welche, deren Trichome so gereift sind, dass sie schön bernsteinfarben sind. Tagsüber bevorzuge ich weniger bernsteinfarbene, eher milchig aussehende Trichome, die weniger sedierend wirken. Für getrocknetes Gras benutze ich einen digitalen Vaporizer, so dass ich die Temperatur präzise auf bestimmte Terpene, Cannabinoide und erwünschte Wirkungsweisen abstimmen kann. Präzision bei der Temperatureinstellung ermöglicht es mir, z. B. die Dämpfung eines Angstzustandes zu erreichen, ohne eine High-Wirkung zu erfahren, oder aber gezielt Schmerzlinderung herbeizuführen oder in den Genuss des Entourage-Effekts zu kommen, indem ich eine deutlich höhere Temperatur einstelle (220°C).

Falls auch Du eine interessante medizinische Cannabis-Story zu erzählen hast, würden wir sie gern hören. Bitte nimm Kontakt zu uns auf über socialmedia@paradise-seeds.com.

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